Vorschlag zum EU-Haushalt 2021-2024: Verdoppelung von Erasmus+ und deutliche Erhöhung für das Forschungsrahmenprogramm
Am 2. Mai hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag für den nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen 2021-2027 vorgelegt. Sie schlägt 1135 Mrd. Euro in Mitteln für Verpflichtungen (zu Preisen von 2018) für die kommenden Jahre vor, das sind ca. 1.11% des BNE der EU-27 Staaten.
Im Rahmen des Haushaltsvorschlags sind Zuwächse für die Politikbereiche Forschung, Innovation und Digitales, Jugend, Klima und Umwelt, Migration und Grenzen, Sicherheit und Außenmaßnahmen zu verzeichnen; gekürzt wird bei der gemeinsamen Agrarpolitik und der Kohäsions-/Regionalförderung.
Das Erasmus Programm gehört zu den Gewinnern des Haushalts-Vorschlag. Die Europäischen Kommission schlägt eine Verdoppelung des Budgets auf 30 Mrd. Euro vor. 700 Mio. Euro hiervon sollen in die neue Maßnahme der Interrail-Tickets fließen.
Der Programmvorschlag für Erasmus+ ist für Ende Mai 2018 angekündigt. Die Mitteilung zum Haushaltsvorschlag kündigt für das Erasmus+ Folgeprogramm die folgenden Charakteristika an:
- Erasmus+ soll inklusiver gestaltet- und seine Zugänglichkeit gesteigert werden.
- Der Erwerb zukunftsorientierter Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen soll gefördert werden.
- Mehr junge Menschen, inklusive aus benachteiligten Verhältnissen, sollen zukünftig in Erasmus+ einbezogen werden.
- Die Schärfung des Bewusstseins für die EU-Belange und die Förderung der aktiven Teilhabe an der Gesellschaft soll gefördert werden.
- der Verwaltungsaufwand soll gesenkt werden.
- Der Mechanismus und die Bestimmungen für den Einsatz der Mittel im internationalen Teilbereich sollen deutlich vereinfacht und gestrafft werden.
Für die Forschung sieht der Haushaltsvorschlag ebenfalls eine Erhöhung vor. 100 Mrd. Euro sind für die Programme Horizont Europa (FP9), Euratom und ITER gemeinsam vorgesehen. Horizont Europa soll einen Gesamtbetrag von 97,6 Mrd. Euro umfassen.
Der Kommissionsvorschlag muss einstimmig von den EU-Mitgliedstaaten (Rat) angenommen – und auch vom Europäischen Parlament bestätigt werden. Es stehen in den nächsten Monaten, bzw. Jahren harte Verhandlungen bevor.
Alle Dokumente und Factsheets zum Kommissionsvorschlag für den Haushalt 2021-2027