Parlament legt Berichtsentwurf über Zukunft der Allianzen vor

Am 8. Mai 2025 präsentierte Berichterstatterin Laurence Farreng im CULT-Ausschuss den Entwurf eines Parlamentsberichts zur Zukunft der europäischen Hochschulallianzen. Das ursprüngliche Ziel von 20 Allianzen wurde weit übertroffen: Derzeit bestehen 65 Allianzen mit über 570 Hochschulen und mehr als 2.200 externen Partnern. Der Bericht plädiert für einen langfristigen, transformativen Ansatz zur Stärkung der akademischen Exzellenz und zur strategischen Positionierung Europas im globalen Hochschulraum.

Kernaussagen des Parlamentsberichtsentwurfes zu den europäischen Hochschulallianzen

Bedeutung und Erfolg der Hochschulallianzen

  • Die Initiative „Europäische Hochschulen“ ist ein Schlüsselinstrument für einen integrierten, wettbewerbsfähigen und inklusiven europäischen Bildungsraum und stärkt die europäische Identität.
  • Die Allianzen haben ihr Transformationspotenzial zur Modernisierung der Hochschulsysteme bewiesen und spielen eine zentrale Rolle bei der Bildung einer neuen Generation mobiler europäischer Studierender.

Finanzierung und Nachhaltigkeit 

  • Eine nachhaltige und vorhersehbare Finanzierung der Allianzen ist essenziell. Erasmus+ soll weiterhin das zentrale Programm bleiben, darf aber nicht die einzige Finanzierungsquelle sein.
  • Es wird eine umfassende Investitionsstrategie gefordert, die auch Mittel aus Horizont Europa, Digitales Europa, InvestEU, Europäischer Sozialfonds Plus und Europäischer Fonds für regionale Entwicklung einbezieht.
  • Die Unterstützung sollte neben EU-Mitteln auch aus nationalen, lokalen und privaten Quellen kommen, um Qualität, Exzellenz und Inklusion zu sichern.

Strategische Weiterentwicklung und Qualität

  • Die strategischen Vorstellungen der Allianzen sollen im nächsten mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) abgebildet werden. Jede Allianz soll individuell bewertet und unterstützt werden.
  • Es wird ein Übergang von einer „projektbasierten Logik“ zu einer langfristigen, transformativen Zusammenarbeit gefordert. Die Allianzen sollen sich erweitern und eher qualitative als quantitative Ziele verfolgen.
  • Die internationale Zusammenarbeit soll gestärkt werden, insbesondere im Einklang mit der Global-Gateway-Strategie und unter Nutzung von Instrumenten wie Erasmus Mundus.

Europäische Werte, Innovation und Beitrag zur Fachkräftesicherung

  • Die Allianzen sind Vorreiter bei der Entwicklung innovativer Lehr- und Lernmethoden, etwa Microcredentials und gemischte Mobilität. Die Interoperabilität von Computersystemen soll verbessert werden, um virtuelle europäische Intercampus zu schaffen.
  • Sie tragen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Stärkung demokratischer Werte in Europa bei.
  • Die Allianzen bieten eine geeignete Ausgangsbasis für Partnerschaften mit Drittstaaten und setzen sich für die Einhaltung europäischer Werte ein.

Reaktionen aus dem Hochschulsektor

Die European University Association (EUA) begrüßt in seiner Reaktion vom 8. April (Link), dass der vorgelegte Entwurf die Rolle der Europäischen Hochschulinitiative bei der Förderung systemischer Reformen hervorhebt. Diese Reformen müssen dem gesamten Sektor zugute kommen, einschließlich der Hochschuleinrichtungen, die nicht an einer Allianz beteiligt sind, indem die Hindernisse für die Zusammenarbeit für alle abgebaut werden. Fördermittel für transnationale Zusammenarbeit sollten auf der Grundlage eines offenen Wettbewerbs vergeben werden – auch über die Allianzen hinaus. Eine Vorzugsbehandlung der Allianzen wäre ein Schritt auf dem Weg zu einem Zweiklassensystem. Die EUA fordert darüber hinaus, dass für Allianzen, die über die Bildung hinaus in Forschung und Innovation aktiv werden möchten, bereits in der Antragsphase Synergien ermöglicht werden sollen.

Link zu weiterführenden Informationen

Kontakt

Screenshot der Landkarte mit Markierung des DAAD-Standorts