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Evaluation and Weiterentwicklung der Multilateralen Dialoge der EU

Der Austausch über die Werte und Prinzipien der internationalen Zusammenarbeit mit Partnern aus der ganzen Welt ist im Sinne der Wissenschaftsdiplomatie von großer Bedeutung, umso mehr in Zeiten von Krisen und Konflikten. Im Juni 2023 fand ein von der EU-Kommission organisiertes hochrangiges Treffen mit Vertretenden der EU-Mitgliedstaaten und Partnerländern weltweit statt. Während des Treffens bewerteten die Teilnehmenden die Relevanz und Effektivität der bisher durchgeführten Multilateralen Dialoge und diskutierten Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Formats.

In der ersten Jahreshälfte 2023 hat die EU-Kommission im Rahmen des Globalen Konzepts der EU (Link) Multilaterale Dialoge (MD) zu Werten und Prinzipien für die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Innovation anhand von fünf themenspezifischen Online-Workshops umgesetzt. Teilnehmende waren Vertretende aus den EU-27, aus Horizont Europa assoziierten Staaten sowie Ländern mit WTZ-Abkommen mit der EU, einschließlich China, Brasilien, Indien und USA.

Am 28. Juni 2023 tauschten sich die EU-Kommission, Vertretende der EU-Mitgliedsstaaten (aus Deutschland: BMBF/Ref. 223, Frau Claudia Hefftler) und der Partnerländer im Rahmen eines hochrangigen Treffens zum bisherigen Format und Ideen zur Weiterentwicklung aus. Es bestand Einigkeit darüber, dass das Format der MD sinnvoll ist, auch wenn keine konkreten Ergebnisse aus den Dialogen hervorgingen.

Besonders in Zeiten einer sich ändernden geopolitischen Weltlage ist eine bewusste Auseinandersetzung mit Partnerländern weltweit, auch mit Ländern außerhalb des eigenen Wertesystems, zu Werten und Prinzipien des globalen Wissenschaftssystems zu begrüßen. Das brachte auch der vorherige Online-Austausch zur Vorbereitung des Treffens zwischen dem BMBF und den Allianzorganisationen, an dem auch der DAAD beteiligt war, hervor.

Teilnehmende am hochrangigen Treffen plädierten dafür, dass die MD zukünftig konkretere Ergebnisse erzielen sollten, ohne Dopplungen zu bereits bestehenden Formaten (OECD, UNESCO etc.) zu generieren. Durch die Erarbeitung von „Roadmaps“ und „Frameworks“ könnten beispielsweise Gemeinsamkeiten hervorgehoben, Unterschiede besser verstanden und womöglich gemeinsame Mindeststandards festgehalten werden.

Die Relevanz der Multilateralen Dialoge für den DAAD ergibt sich aufgrund des hohen Wertes von Außenwissenschaftspolitik und internationalem Austausch, auch in Zeiten wachsender Instabilität. In politisch schwierigen Zeiten können die akademische Zusammenarbeit und der Austausch tragfähige Bindungen schaffen und Zugänge erhalten, wenn die Verständigung auf anderen Ebenen versagt. Dialoge über die Werte und Grundsätze der internationalen Zusammenarbeit mit Partnern weltweit kommt dabei gerade auch in Zeiten von Krisen und Konflikten eine entscheidende Bedeutung zu.

Die bisherigen Workshops innerhalb des Formats der MD zur Wissenschaftsfreiheit, Forschungsethik/-integrität, Gleichstellung/Inklusion, zur Offenen Wissenschaft und Forschungsexzellenz werden im Herbst 2023 durch drei weitere virtuelle Dialoge zu den Themen Knowledge Valorisation, Partnerschaft mit einkommensschwächeren Ländern und Forschungssicherheit ergänzt. Im Rahmen der belgischen EU-Ratspräsidentschaft ist für den 16.02.24 eine Ministerkonferenz zu den Multilateralen Dialogen, unter Teilnahme der internationalen Partnerländer, angedacht.

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