Deutschland im EFR: Fortschritte und Herausforderungen laut Scoreboard und Dashboard 2024

Am 15. April 2025 stellte die EU-Kommission das Scoreboard und -Dashboard 2024 für den Europäischen Forschungsraum (EFR) vor. Die Analyse, basierend auf Daten von 2010 bis 2022, bewertet die Umsetzung der EFR-Ziele durch die EU-Mitgliedstaaten und assoziierte Länder in Bereichen wie Forschungsausgaben, Open Science, Gleichstellung und internationaler Zusammenarbeit. Das ergänzende ERA-Dashboard erlaubt eine detaillierte Analyse der Fortschritte auf nationaler Ebene und dient als Instrument zur gezielten politischen Steuerung.

Positive Entwicklungen

  • Auf EU-Ebene sind insgesamt deutliche Fortschritte bei der Erreichung der EFR-Ziele erkennbar.
  • Schweden, Belgien, Österreich und Deutschland verzeichnen FuE-Ausgaben von über 3 % des BIP – die höchsten Anteile innerhalb der EU-27.
  • Die akademische Freiheit ist in mehreren Mitgliedstaaten – darunter Deutschland, Italien, Spanien, Portugal und Estland – verfassungsrechtlich verankert.
  • Deutschland liegt mit 1.616 Projektbeteiligungen und 21 koordinierten Horizont-2020-Partnerschaften über dem EU-Durchschnitt bei den EU-Forschungskooperationen – nur Frankreich liegt bei der Koordination weiter vorne. Mit 3,46 Mrd. € erhielt Deutschland die höchsten EU-Forschungsgelder.
  • Die höchsten Wachstumsraten bei ausländischen Promovierenden innerhalb der EU-27 finden sich in Slowenien, gefolgt von Deutschland, Estland, Litauen, Griechenland und Ungarn.
  • Deutschland gehört mit Tschechien und Rumänien zu den Ländern mit den größten Zuwächsen bei Open-Access-Publikationen. Frankreich und Deutschland führen bei europäischen und internationalen Ko-Patentanmeldungen.

Herausforderungen

  • Es besteht weiterhin Nachholbedarf bei nachhaltigen, langfristigen öffentlichen Investitionen in Forschung.
  • Ein Rückgang der privatwirtschaftlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung, auch in Deutschland, wird als besorgniserregend bewertet. Die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und der Industrie bleibt ausbaufähig.
  • In Deutschland, Malta, den Niederlanden und Österreich liegt der Frauenanteil unter den Promovierenden in MINT-Fächern mit unter 35 % deutlich unter dem EU-Durchschnitt.

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