Woche für Deutsch 2025
Deutsch ist eine der drei offiziellen Landessprachen Belgiens und fest im kulturellen Leben des Landes verankert. Die seit 2022 jährlich im Oktober stattfindende Woche für Deutsch widmet sich der Förderung und Sichtbarkeit der deutschen Sprache. Im Jahr 2025 stand sie unter dem Motto „Humor, Märchenhaftes und Spielerisches”.
Die Woche wurde gemeinsam von der Deutschen Botschaft, dem DAAD, dem Belgischen Germanisten- und Deutschlehrerverein (BGDV), der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, dem Goethe-Institut Belgien sowie weiteren Partnerinstitutionen organisiert. Der DAAD organisierte drei interaktive Veranstaltungen, die zum Mitmachen einluden und den Austausch zwischen Ortslektorinnen und Ortslektoren, deutschsprachigen und deutschlernenden Studierenden sowie weiteren Akteurinnen und Akteuren der deutschen Sprache stärkten. Ziel war es, neue Impulse zu setzen, Beziehungen zu vertiefen und nachhaltige Netzwerke zu fördern.
Am 6. Oktober 2025 organisierte das DAAD-Büro Brüssel ein Treffen zur Situation der Germanistik sowie des Deutsch-als-Fremdsprache-Unterrichts (DaF) in Belgien und den Niederlanden. Ziel war es, gemeinsam mit DAAD- und Ortslektorinnen und Ortslektoren Herausforderungen und Perspektiven in beiden Ländern zu erörtern.
Germanistik und Deutschunterricht stehen in Belgien und den Niederlanden vor großen Herausforderungen: Rückläufige Studierenden-, Lehrkräfte- sowie Lernendenzahlen, politische Einsparungen und ein Imageverlust prägen die aktuelle Situation. Initiativen wie die DAAD-Lektorate, das Ortslektorenprogramm und eine verstärkte Netzwerkarbeit können dabei wertvolle Impulse liefern – etwa zur Steigerung der Sichtbarkeit und Attraktivität des Fachs, zur Gewinnung von Nachwuchs sowie zur Entwicklung neuer Formate.
Darüber hinaus bot das Treffen Arpe Caspary, dem Verantwortlichen für das Ortslektorenprogramm im DAAD, die Gelegenheit aufzuzeigen, wie die Förderangebote des Programms genutzt werden können, auch um den oben beschriebenen Herausforderungen ein Stück weit entgegentreten zu können.
Um Herausforderungen gemeinsam zu begegnen, ist der Schulterschluss zwischen Universitäten, Ministerien, Botschaften, Hochschulverbänden, Handelskammern und Kulturträgern unerlässlich. Der Blick über die Landesgrenzen hinweg eröffnet nicht nur neue Perspektiven, sondern auch die Chance, voneinander zu lernen und erfolgversprechende Ansätze weiterzuentwickeln.
Das Treffen markierte den Auftakt eines verstärkten thematischen Dialogs zwischen DAAD- und Ortslektoren und Ortslekttorinnen in den Benelux-Ländern – mit dem Ziel, den Austausch künftig weiter auszubauen und gemeinsam tragfähige Strategien für die Zukunft der Germanistik und des Deutschunterrichts zu erörtern.



Am 7. Oktober beteiligte sich der DAAD gemeinsam mit dem Belgischen Germanisten- und Deutschlehrerverband (BGDV) an der Organisation sowie Ko-Finanzierung einer interaktiven Game-Show, die in der Hessische Landesvertretung in Brüssel veranstaltet wurde. Unter der Moderation des Late-Night-Hosts Daniel Breuer vom Brachland Ensemble, wurde die deutsche Sprache auf unterhaltsame Weise zum verbindenden Element eines interkulturellen Abends.
In spielerischen Formaten, persönlichen Interviews und interaktiven Momenten kamen europäische Studierende und Deutschlernende miteinander ins Gespräch. Gemeinsam entdeckten sie die schönsten und schwierigsten Wörter der deutschen Sprache, erfanden für sie einen eigenen Tanzstil – und sogar ein Tier, das sinnbildlich für Deutsch stehen könnte.
Die deutsche Sprache wurde an diesem Abend zur gemeinsamen Grundlage für Austausch und Verständigung und setzte Impulse für Gespräche sowie neue Perspektiven, die über die Veranstaltung hinaus fortbestanden.

Am 8. Oktober veranstaltete der DAAD in seinen Räumlichkeiten einen Workshop für deutschsprachige Spoken Word Poetry. In rund vier Stunden entstand ein Raum des kreativen Experimentierens mit der deutschen Sprache.
Unter der Anleitung des Poetry Slammers Paul Bank erkundeten deutschlernende Studierende verschiedener Universitäten im Rahmen eines Einsteigerkurses die poetische Ausdruckskraft der Sprache. Durch abwechslungsreiche Kurselemente und einen intensiven Austausch untereinander fanden die Teilnehmenden individuelle sowie kreative Zugänge zur deutschen Sprache.
Im Verlauf des Workshops vermittelte Paul Bank nicht nur grundlegende Techniken des kreativen Schreibens, sondern auch Mut zur eigenen Stimme. Schritt für Schritt lernten die Teilnehmenden, dass jedes Wort, jedes Thema und jedes Gefühl zum Ausgangspunkt für einen Kreativtext werden kann – frei in Form, Stil und Inhalt.
Am Ende des Tages präsentierten die Studierenden Texte, die eindrucksvoll zeigten, wie vielfältig, klangvoll und lebendig Deutsch als Ausdrucksform genutzt werden kann. Der Workshop bot nicht nur Raum zum Ausprobieren und Überschreiten sprachlicher Grenzen, sondern auch zur Begegnung und zum Aufbau neuer Verbindungen zwischen den Studierenden.